Hallo Auto 2017
Eine Situation, wie sie leider immer wieder vorkommt: Ein Kind läuft auf die Straße, wird von einem Auto erfasst und bleibt verletzt liegen. Damit dieser schlimme Fall immer seltener eintritt, ist der ADAC Nordbayern im laufenden Schuljahr mit seinem Verkehrsunterricht „Hallo Auto“ in den vier nordbayerischen Regierungsbezirken unterwegs. Seit Einführung der Aktion im April 1997 haben über 9 600 Klassen mit mehr als 235 000 Schülern der fünften und sechsten Jahrgangsstufen der nordbayerischen Schulen teilgenommen.
Umgesetzt wurde der praktische Anschauungsunterricht an den Schulen von pädagogisch ausgebildeten Moderatoren, die in Nordbayern mit vier Fahrzeugen die Mädchen und Buben für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren. In zwei Schulstunden hatten die Schüler der fünften Realschulklassen auf der Further Festwiese am Donnerstagvormittag Gelegenheit, reale Verkehrssituationen handlungsorientiert zu erleben. Zu Beginn von „Hallo Auto“ fingen die Schüler deshalb zunächst bei ihnen selber an: Sie stoppten aus vollen Lauf an einer Ziellinie und mussten erkennen, dass sie nicht sofort stehenbleiben können. Noch länger dauerte es, wenn sie auf ein Flaggen-Zeichen hin sofort anhalten sollten. Daraus wurde gemeinsam mit den Moderatoren die Lehrformel „Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg“ erarbeitet, die sich fortan wie ein roter Faden durch die weiteren Übungen zog.
Die Erfahrungen, die die Schüler an sich selbst gemacht haben, galt es danach, auf das Auto zu übertragen. Dazu stellten die Kinder Pylonen an eine Stelle, an der sie das Anhalten eines sich mit 50 km/h nähernden Fahrzeugs erwarteten. Das Ergebnis des vorangegangenen Versuchs: Sie unterschätzten im ersten Anlauf den Anhalteweg gewaltig. Im letzten Teil von „Hallo Auto“ wurde den Mädchen und Buben diese ganze Aktion aus der Sichtweise des Fahrens deutlich gemacht. Die Kinder erlebten angegurtet auf dem Beifahrersitz, auf ein Flaggensignal hin, eine Vollbremsung mit 30 km/h. Ein eindruckvolles Erlebnis mit der Einsicht, dass Anschnallen im Auto eine wichtige Sicherung sei. Die Kids waren von der spielerischen und praxisnahen Form des Verkehrsunterrichts natürlich begeistert. Reaktionen wie „voll gut“ und „echt cool“ waren an der Tagesordnung. Aber auch von den Lehrkräften wurden die Aktion und die verkehrserzieherischen Inhalte als gut bewertet. Die Aktion, bei der auch der ADAC-Ortsvorsitzende Josef Wess vorbeischaute, war kostenlos.