Computermäuse an der Realschule Furth im Wald

Spricht man mit Schülern und Eltern der Staatlichen Realschule Furth im Wald über das Thema Medien, zeigt sich deutlich, dass das Internet für die Kinder und Jugendlichen ganz selbstverständlich und alltäglich ist. Die Angebote – aber auch die Verführungen - in diesem Bereich erscheinen unbegrenzt. Spiele-Apps, Soziale Netzwerke sowie Communities wie WhatsApp, TikTok, Instagram, Snapchat, Facebook oder YouTube gehören zum Alltag. Für die bayerischen Realschulen im Allgemeinen und die Staatliche Realschule Furth im Wald im Speziellen ist Medienerziehung deswegen ein wichtiger Bestandteil des Bildungsauftrags, der in allen Fächern zu finden ist. Aber auch außerhalb des Lehrplans und des Unterrichts ist es sehr wichtig, diesem Thema große Aufmerksamkeit zu schenken.

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Gerade deswegen freute sich die Further Realschulfamilie sehr, Frau Zwicknagel von den „Computermäusen Stamsried“ wieder „im Haus“ begrüßen zu dürfen, um am 07.10. zwei neunzigminütige Workshops zu diesen Themen in allen 5. und 8. Klassen durchzuführen. Die Veranstaltung fand durchwegs online statt. Auf diese Weise konnten die Jahrgangsstufen zeitgleich daran teilnehmen, während Bild und Ton in das jeweilige Klassenzimmer übertragen wurden. 

Die besprochenen Themen waren sehr vielfältig. So stellte sich die Frage, welche Programme ein Schüler der 5. oder 8. Klasse benutzen darf. Der Messenger-Dienst WhatsApp gehört nämlich aufgrund der Altersfreigabe von 16 Jahren ganz klar nicht dazu, was viele Schüler offensichtlich überraschte. Wird der Dienst dennoch genutzt, liegt in diesen Fällen die gesamte Verantwortung mitsamt aller rechtlicher Folgen bei den Eltern – auch bei falscher Nutzung durch die eigenen Kinder. Ein weiteres zentrales Anliegen der Workshops war es, die Schüler auf die enorme Wichtigkeit der Anonymität im Netz hinzuweisen. Es wurde gezeigt, wie einfach es für Fremde ist, Daten herauszufinden. An eindrücklichen Beispielen veranschaulichte Frau Zwicknagel sehr deutlich, wie Namen, Wohnort, Freunde, Bilder oder Hobbies zu jedem Schüler herausgefunden werden und wie diese Informationen die Kinder zu Opfern machen können. Denn wer weiß schon, ob das harmlos erscheinende Profil eines vermeintlich gleichaltrigen Chatpartners wirklich echt ist und was hinter einer Kontaktaufnahme eines Unbekannten steckt? Hier machte Frau Zwicknagel sehr deutlich, wie wichtig es ist, immer enorm vorsichtig zu sein. 

WhatsApp und Klassenchats, die damit verbundene Datensensibilität, Fotosharing, Strafbarkeiten im Netz, Benimmregeln auf dem Handy, Onlinespiele sowie Cyber-Mobbing waren weitere Themenschwerpunkte, die von den Schülern mit großem Interesse verfolgt wurden. Gerade die Problematik von HateSpeech – also das digitale Beleidigen, Verleumden und Drohen – wurde in der 8. Klasse ausführlich thematisiert.

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Betrachtet man diese Fülle an Themen, so sollte eine Feststellung von Frau Zwicknagel besonders herausgegriffen werden: „Die Kunst ist es, herauszufinden, was richtig und was falsch ist.“ Dafür benötigen die Kinder und Jugendlichen die Unterstützung von zu Hause, aber auch von der Schule und eben Stellen wie den Computermäusen. Und gerade deswegen sind regelmäßige Workshops wie diese auch so wichtig. Die Computermäuse bieten jedem Interessenten die Möglichkeit, sich telefonisch oder online beraten zu lassen, „damit das Internet nicht zur Falle wird.“ Schüler und Eltern finden unter www.computermäuseverein.de neben den Kontaktdaten auch Erklärungen, Tipps und vielfältige Hilfestellungen rund um die Neuen Medien. 

Franz-Christian Zelzer

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