Computermäuse an der
Realschule Furth im Wald
Die Nutzung von Spiele-Apps, Sozialen Netzwerken und Plattformen wie WhatsApp, TikTok, Instagram, Snapchat, Facebook oder YouTube ist im Alltag unserer Schüler allgegenwärtig. Daher spielt die Vermittlung von Medienkompetenz eine zentrale Rolle im Bildungsauftrag bayerischer Realschulen, insbesondere an der Realschule in Furth im Wald. Diese Thematik wird nicht nur im regulären Unterricht, sondern auch außerhalb des Lehrplans betont.
Frau Zwicknagel von den „Computermäusen Stamsried“ besucht unsere Schule jährlich, um in zwei neunzigminütigen Workshops für alle 5. und 8. Klassen die Schüler für die Chancen und Gefahren im Umgang mit sozialen Medien zu sensibilisieren. Die Veranstaltung fand am 12.12.2023 in der Aula der Further Realschule statt.
Die behandelten Themen waren vielfältig und umfassten unter anderem die Frage, welche Programme von Schülern der 5. und 8. Klasse genutzt werden dürfen. Es wurde deutlich gemacht, dass der Messenger-Dienst WhatsApp aufgrund der Altersfreigabe für diese Altersgruppe nicht erlaubt ist. Eltern tragen die Verantwortung und rechtlichen Konsequenzen, wenn ihre Kinder den Dienst dennoch nutzen. Eltern sollten auch die PIN des Kinderhandys kennen, da sie eine klare Aufsichtspflicht im Internet und bei Messenger- Diensten haben.
Frau Zwicknagel warnte ausdrücklich vor dem Messenger-Dienst Telegram als vermeintlich „harmloser“ Alternative zu WhatsApp, da die Serverstandorte unbekannt sind und es als „Darknet der Messenger“ betrachtet werden kann. Schließlich dürfen sich auf Telegram auch Täter sicher fühlen. Statt WhatsApp oder Telegram empfahl sie die Nutzung von Signal oder Threema aufgrund ihres höheren Datenschutzniveaus.
Ein zentrales Anliegen des Workshops war die Betonung der Anonymität im Netz und die Sensibilisierung für die Gefahr, wie leicht Fremde persönliche Daten herausfinden können. Es wurde verdeutlicht, dass Schüler vorsichtig sein müssen, da hinter vermeintlich harmlosen Profilen im Netz unbekannte Absichten stehen könnten.
Weitere behandlungsrelevante Themen waren WhatsApp- und Klassenchats, Datensensibilität, Fotosharing, Strafbarkeiten im Netz, Handy-Benimmregeln, Onlinespiele und Cyber-Mobbing. Insbesondere wurde die Problematik von HateSpeech in der 8. Klasse ausführlich besprochen.
Die 2-Faktoren-Authentifizierung wurde als wichtiges Sicherheitsmerkmal betont, nicht nur für Erwachsene beim Online-Einkauf, sondern auch in E-Mail-Programmen und Messenger- Diensten wie WhatsApp oder Signal. Diese Maßnahme verhindert den unbefugten Zugriff auf Accounts durch einen einmaligen Code.
Frau Zwicknagel betonte abschließend die Notwendigkeit, zwischen richtig und falsch im Umgang mit Medien zu unterscheiden. Kinder und Jugendliche benötigen Unterstützung von Eltern, Schulen und Organisationen wie den Computermäusen. Regelmäßige Veranstaltungen wie diese sind von großer Bedeutung, um die Schüler und Eltern vor den
Gefahren des Internets zu schützen. Informationen und vielfältige Beratungsmöglichkeiten bietet der Verein „Computermäuse“ unter www.computermäuseverein.de.
Franz-Christian Zelzer