Exkursion in die
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Im Rahmen des Lehrplans zum Thema „Der Völkermord im Dritten Reich“ unternahmen die 10. Klassen am 17.11.23 zusammen mit den Lehrkräften Kristina Kreitinger, Evi Schmidt und Franz-Christian Zelzer auch in diesem Jahr eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Während einer Führung erhielten die Schülerinnen und Schüler eingehende Informationen über die Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Rundtour gliederte sich in zwei Teile: das Konzentrationslager selbst und den nahegelegenen Steinbruch, der auch heute noch in Betrieb ist.
Im Mai 1938 wurde das Konzentrationslager am Rande des nördlichen Oberpfälzer Waldes eröffnet und diente als Lager für sogenannte „kriminelle“ und „asoziale“ Häftlinge. Durch seine günstige Lage an der Grenze zur Tschechoslowakei und die reichen Granitvorkommen war Flossenbürg trotz seiner Abgeschiedenheit als Endbahnhof einer Nebenbahnlinie infrastrukturell vorteilhaft.
Bereits beim Betreten des Geländes fiel den Schülern das aus Granitstein errichtete Kommandaturgebäude ins Auge, das die Kommandanten und die Organisation des Lagers beherbergte. Der Rundgang führte weiter zum Appellplatz, auf dem sich die Häftlinge täglich versammeln mussten. Die ohnehin bedrückende Atmosphäre verstärkte sich durch das kühle Wetter
Die Schüler wurden anschließend in das Gebäude der Wäscherei geführt, wo sie das Häftlingsbad besichtigten. Auch hier wurden die Inhaftierten durch Quälereien, wie dem Wechsel von heißem zu kaltem Wasser in den Duschen, gedemütigt. Es gab nur eine einzige Toilette, die öffentlich und ohne Abtrennung im Raum stand.
Die Schüler erhielten zudem Informationen darüber, welche Gruppen von Menschen in einem KZ untergebracht wurden, darunter politische Gegner, Homosexuelle, Sinti und Roma, Juden und Zeugen Jehovas. In einem Ausstellungsraum, ehemals die Wäscherei, wurden sie ausführlich über die Häftlingskleidung informiert und erhielten einen Einblick in das Leben der Häftlinge vor ihrer Inhaftierung.
Besonders erschütternd war der Besuch des Krematoriums im „Tal des Todes“, in dem sich eine Aschepyramide zur Kennzeichnung der Massenverbrennungen befindet.
Anschließend begaben sich die Schüler zum Steinbruch. Nach der Übernahme durch die Nazis in den 30er Jahren arbeiteten bis zu 2000 Häftlinge des KZs gleichzeitig am Berg und brachen Steine als Baumaterialien. Viele Gefangene verloren hier bereits durch Sprengungen, Hunger, misslungene Fluchtversuche, die Brutalität der Aufseher oder die entkräftenden Arbeitsbedingungen ihr Leben.
Nach der anderthalbstündigen Führung hatten die Schüler die Gelegenheit, die Ausstellung im Wäschereigebäude zu besichtigen, in der unter anderem die Entwicklung des Lagers und die Lebensumstände der Insassen vorgestellt wurden.
Die Teilnehmer der Exkursion waren am Ende tief bewegt von den Berichten über die entwürdigende Behandlung der Inhaftierten im Konzentrationslager Flossenbürg. Die Gruppe verließ die Gedenkstätte mit der klaren Überzeugung, dass Deutschland niemals wieder ein Regime wie die NS-Diktatur erleben sollte.
Text und Bilder: Franz-Christian Zelzer