Digitales Planspiel
in den 10. Klassen
Am 03.12.2024 nahmen 14 Schülerinnen und Schüler aus zwei 10. Klassen auf Initiative von Realschuldirektorin Ulrike Partl-Mahlendorf an einem digitalen Planspiel mit dem Titel „What the Fake?! Digitalpolitik in der EU“ teil. Die Spielleitung übernahm Simon Poell vom Civic-Institut in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit.
Der Startschuss erfolgte mit einer Einführung durch Herrn Poell, der den Schülerinnen und Schülern die grundlegenden Themen des Planspiels näherbrachte. Zunächst beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Geschichte der Europäischen Union (EU), indem sie Bilder und Daten zuordneten. Anschließend sahen sie einen informativen Film und bearbeiteten ein Arbeitsblatt, das den Gesetzgebungsprozess in der EU erklärte. Hierbei wurden die wesentlichen Institutionen, wie das Europäische Parlament und der Europäische Rat, vorgestellt.
Das Planspiel war in vier Phasen unterteilt und fand vollständig digital statt. Die Schülerinnen und Schüler übernahmen die Rollen von Fachministern und Generalsekretären, um die Themen Digitalisierung, Fake-News und Hate-Speech zu diskutieren.
Zunächst erarbeiteten sich die Teilnehmenden in Einzelarbeit Informationen zu ihren zugewiesenen Ländern. Dabei war es wichtig, dass persönliche Meinungen in den Hintergrund traten und die Schülerinnen und Schüler sich ausschließlich auf ihre Position als Ländervertreter konzentrierten.
In der zweiten Phase nahmen die Schülerinnen und Schüler ihre Rollen als Fachminister und Generalsekretäre ein. Mithilfe digitaler Geräte erarbeiteten sie die Positionen ihrer jeweiligen Länder, darunter Deutschland, Frankreich, Finnland, Ungarn, Estland und Kroatien.
Der folgende Punkt beinhaltete informelle Verhandlungen, in denen die Delegationen miteinander kommunizierten, um Absprachen zu treffen und Verbündete zu finden.
In der vierten Phase fand die offizielle Ratssitzung statt. Hierbei wurden nationale Interessen vertreten und es wurde angestrebt, einen Kompromiss zu finden. Jede Landesdelegation eröffnete die Verhandlungen mit einem vorbereiteten Statement. Nach einer lebhaften Diskussion und einer ersten Abstimmung, die mehrheitlich abgelehnt wurde, erarbeiteten die ablehnenden Staaten Verbesserungsvorschläge für den Gesetzesentwurf. Nach intensiven Diskussionen kam es schließlich zu einem abschließenden Gesetzesentwurf, der mit Mehrheitsbeschluss und einer Gegenstimme angenommen wurde.
Im Anschluss an das Planspiel fand eine Auswertung mitsamt einer Beurteilung der Ergebnisse durch die Schülerinnen und Schüler statt. Sie berichteten von den Schwierigkeiten bei der Kompromissfindung und diskutierten ihre Meinungen zu dem Planspiel. Das Fazit war, dass die Komplexität der Kompromissfindung der EU bei 27 Mitgliedstaaten für sie nachvollziehbar und erlebbar wurde.
Abschließend wurde ein Kahoot-Quiz zur EU im Allgemeinen und den behandelten Themen durchgeführt, was den Teilnehmenden half, ihr Wissen zu festigen.
Das Gesamtfazit der Schülerinnen und Schüler fiel durchwegs äußerst positiv aus. Die Durchführung des digitalen Planspiels war eine wertvolle Erfahrung, die allen einen tiefen Einblick in die politischen Abläufe der EU und die Herausforderungen der digitalen Politik vermittelte.
Text und Bilder: Franz-Christian Zelzer