Klassenfahrt nach Berlin
Eine Reise in die Geschichte und Kultur
Es war eine Abschlussfahrt, die für die Schüler der 10. Klassen der Realschule Furth im Wald noch lange in Erinnerung bleiben wird. Vier Tage voller Geschichte, Kultur und unvergesslicher Erlebnisse – und das in einer der aufregendsten Städte Europas: Berlin. Neben historischen Einblicken in die politische Vergangenheit und die deutsche Teilung, sorgten moderne Attraktionen und spannende Shows dafür, dass für jede Interessenslage auf dieser Reise gesorgt war.
Stopp im geteilten Dorf Mödlareuth – Ein Blick in die Vergangenheit
Die Reise begann mit einem Stopp im kleinen Ort Mödlareuth, einem unscheinbaren Dorf, das auf den ersten Blick nichts von seiner besonderen Geschichte verrät. Doch wer genauer hinsah, konnte hier ein einzigartiges Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges entdecken. Mödlareuth wurde während der deutschen Teilung nicht nur durch die Mauer getrennt, sondern auch von einer Zonenmauer, die das Dorf mitten durchbrach – ein „geteiltes Dorf“ also. Heute ist Mödlareuth ein Ort des Gedenkens, an dem man die Spuren der deutschen Teilung live erleben kann.
Der „Spaziergang“ entlang des dortigen „Mauermuseums“ und der Ausstellung zum Thema Grenzsicherung weckten viele Fragen und regten zu lebhaften Diskussionen an. Der schmale Streifen Land, der früher zwischen Ost- und Westdeutschland lag, wirkt heute wie ein Mahnmal für zukünftige Generationen. Dass Mödlareuth einst durch eine Mauer geteilt war, verdeutlichte für viele der Schüler die erschreckende Realität des Kalten Krieges und die Auswirkungen, die die Teilung Deutschlands auf das Leben der Menschen hatte.
Eine Einladung in den Bundestag
Der erste Programmpunkt der Klassenfahrt war der Besuch des Deutschen Bundestages, wo die Schüler auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Martina Engelhart-Kopf eine spannende Führung erhielten. Im Berliner Reichstagsgebäude durften die Schüler einen Blick hinter die Kulissen der deutschen Politik werfen. Nach einem kurzweiligen Vortrag im Plenarsaal sprach Martina Engelhart-Kopf über die Aufgaben einer Abgeordneten und die Bedeutung die politischen Entscheidungen für das tägliche Leben der Bürger haben.
Der Blick von der Kuppel des Reichstagsgebäudes über das nächtliche Berlin beeindruckte alle und ließ die Schüler die politische Bedeutung dieses Ortes verstehen. „Es war ein echtes Erlebnis, hier zu sein und ein Stück weit zu verstehen, wie Politik gemacht wird“, erklärten die politikinteressierten Schüler.
Führung im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen
Ein weiterer eindrucksvoller Teil der Klassenfahrt führte die Gruppe ins Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, einen Ort, der noch immer von den dunklen Kapiteln der deutschen Geschichte zeugt. Hohenschönhausen war in der Zeit der DDR ein berüchtigtes Geheimdienstgefängnis, in dem Menschen wegen ihrer politischen Ansichten verfolgt und gefoltert wurden. Heute dient das ehemalige Gefängnis als Mahnmal und Museum, das über die Schrecken der Überwachung und die Brutalität des DDR-Regimes aufklärt.
Die Schüler wurden von einem ehemaligen Häftling durch die Gänge und Zellen geführt. Die Geschichten und Erlebnisse, die dieser erzählte, rührten die Schüler tief und machten die Geschichte des Ortes greifbar. Besonders beeindruckend war, wie authentisch die Führung gestaltet war, mit originalen Haftzellen und dem Erzählen von persönlichen Schicksalen. „Es war erschreckend zu hören, wie Menschen einfach verschwanden, nur weil sie andere Meinungen hatten“, so die übereinstimmende Meinung der jungen Realschüler. Für viele war der Besuch in Hohenschönhausen ein besonders nachdenklich stimmendes Erlebnis, das die Bedeutung von Freiheit und Demokratie noch einmal verdeutlichte.
Moderne Highlights in Berlin
Neben den historischen Stätten bietet Berlin auch zahlreiche moderne Attraktionen, die die Schülerinnen und Schüler begeisterten. Ein Besuch in „Madame Tussauds“ ist dabei ein absolutes Muss. Ob Angela Merkel, Albert Einstein oder die Fußballlegenden der Bundesliga – alle großen Namen der Weltgeschichte sind dort als Wachsfiguren vertreten, und so wurden viele Selfies mit den originalgetreuen Idolen gemacht.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des „Berlin Dungeon“, einem interaktiven Grusel-Erlebnis, das Geschichte auf die etwas andere Weise erlebbar machte. Inmitten von düsteren Gängen und gruseligen Darstellungen lernten die Schüler mehr über die dunklen Seiten Berlins – von den finsteren Zeiten der Inquisition bis hin zu den Gräueltaten der Nazizeit. Der Besuch war ein echtes Abenteuer und sorgte für jede Menge schaurig schönen Grusel.
Der Berliner Fernsehturm stand ebenfalls auf dem Programm. Von der Aussichtsplattform auf fast 200 Metern Höhe hatten die Schüler einen trotz des Novembernebels einen atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt.
Blue Man Group und Illuseum – Unterhaltung pur!
Abends standen dann zwei absolute Top-Highlights auf dem Programm. Zunächst erlebten alle drei 10. Klassen die Show der Blue Man Group im Theater am Potsdamer Platz. Die einzigartige Mischung aus Musik, Comedy, Technologie und Kunst brachte die Schüler zum Staunen und Lachen. „Die Show war einfach unglaublich! Ich habe noch nie so etwas Verrücktes und Kreatives gesehen“, schwärmten die Jugendlichen nach dem Auftritt.
Die Klasse 10camüsierte sich zusätzlich beim Besuch des „Illuseums“, einem Museum, das sich ganz der Welt der optischen Täuschungen widmet. Hier konnten die Schüler in einer interaktiven Ausstellung erleben, wie Wahrnehmung und Realität auf verblüffende Weise miteinander spielen. Es war ein großer Spaß für alle und bot eine perfekten Kombination aus Unterhaltung und Wissensvermittlung.
Fazit: Eine unvergessliche Reise
Die Klassenfahrt der Abschlussklassen der Realschule nach Berlin war ein voller Erfolg. Sie bot eine spannende Mischung aus historischen Einblicken, politischen Erlebnissen und moderner Unterhaltung. Von der bewegenden Geschichte der Teilung über den Besuch im Bundestag bis hin zu den atemberaubenden Shows und Attraktionen – Berlin hat sich als die ideale Stadt erwiesen, um Geschichte zu erleben, aber auch die moderne Kultur zu genießen. Die Schüler der 10. Klasse werden sich sicherlich noch lange an diese aufregende und lehrreiche Reise erinnern.
Text: Frieda Frädrich