Landtagsabgeordneter Dr. Hopp an der
Realschule Furth im Wald

Am 5. Mai 2025 besuchte der Landtagsabgeordnete Dr. Gerhard Hopp (CSU) die Realschule Furth anlässlich des am 09.05. stattfindenden Europatags. Die Begrüßung erfolgte durch den stellvertretenden Schulleiter Peter Schmid. Die Veranstaltung wurde zudem durch Karin Stelzer vom Europe-Direct-Büro begleitet, die Informationsmaterial zum Thema Europa an einem Stand zur Verfügung stellte.
Dr. Hopp bedankte sich in seinen einleitenden Worten für die Einladung und verwies auf die besondere Rolle der Realschule Furth als Schule am ehemaligen Eisernen Vorhang. Anhand einer persönlichen Anekdote aus seiner Kindheit, in der er beim Wandern unbeabsichtigt auf tschechoslowakische Grenzsoldaten traf, verdeutlichte er den Unterschied zwischen Ost und West zur Zeit des Kalten Krieges – insbesondere im Hinblick auf die Freiheit.
Im Anschluss gab Dr. Hopp einen historischen Überblick über die Entwicklung Europas im 20. Jahrhundert – vom Zweiten Weltkrieg über den Schuman-Plan bis hin zur Entstehung der Europäischen Gemeinschaft und später der Europäischen Union. Er betonte die Bedeutung Europas im globalen Kontext: Nur rund fünf Prozent der Weltbevölkerung lebt in Europa. Gerade deswegen sei der europäische Zusammenschluss für uns von enormer Bedeutung.
Anhand des Landkreises Cham erläuterte Dr. Hopp die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte: In den 1970er und 1980er Jahren lag die Arbeitslosigkeit im Winter teils bei bis zu 50 Prozent. Heute herrsche weitgehend Vollbeschäftigung – eine Entwicklung, die unter anderem auf die europäische Zusammenarbeit zurückzuführen sei. Dennoch sei dies für viele inzwischen selbstverständlich geworden.
Er verwies auf die Herausforderungen, vor denen Europa heute steht: Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine habe gezeigt, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit sei. Auch innenpolitisch stünden europäische Werte unter Druck – etwa durch nationalistische Tendenzen oder die außenpolitische Unsicherheit, die durch den US-Präsidenten Donald Trump mit Blick auf transatlantische Zusammenarbeit entstanden sei.
Dr. Hopp sprach sich klar für die europäische Integration aus. Während die wirtschaftliche Zusammenarbeit gut funktioniere, sei der Bürokratieabbau eine wichtige Baustelle für die Zukunft. Die Vorstellung, Deutschland könne außerhalb der EU besser dastehen, bezeichnete er als „schlechteste Idee“.
Er verwies auf die Bedeutung offener Grenzen und erinnerte an die großen Schwierigkeiten während der Zeit der coronabedingten Grenzschließungen. Im Landkreis Cham arbeiten rund 6000 Pendler aus Tschechien, viele davon in systemrelevanten Berufen. Diese Arbeitskräfte seien unverzichtbar, nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels in der Region.
Im Anschluss an seinen Vortrag stellte sich Dr. Hopp ausführlich den Schülerinnen und Schülern zu deren außen- und innenpolitischen Fragen. Dabei kamen Themen wie der festzustellende Populismus in Europa, Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine, die Zuwanderung, die neue Bundesregierung und die parlamentarische Opposition sowie der Bürokratieabbau zur Sprache.
Die Veranstaltung wurde von den Schülerinnen und Schülern mit großem Interesse verfolgt und bot Gelegenheit zu einem offenen Austausch über zentrale europapolitische Themen.
Franz-Christian Zelzer